Frühes Gegentor schockt den FVW

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Frühes Gegentor schockt den FVW

Nach exakt 59 Sekunden lag die Kugel im Netz. Der sonst so ballsichere Raimond Hehle spielte eigentlich unbedrängt einen Fehlpass. Gästestürmer Edgar Huber fackelte nicht lange, zog aus 18 Metern direkt ab – und traf zum 0:1. Es war der erste Ballkontakt überhaupt für den Gegner in diesem Spiel. Und er sollte das Tor des Tages bringen. Denn der FV Rot-Weiß Weiler lief diesem frühen Rückstand vergeblich hinterher und verlor sein Heimspiel gegen den TSV Straßberg mit 0:1 (0:1). Und das auch verdient. „Wir waren einfach schlecht“, bekannte Trainer Jürgen Kopfsguter.

Der 50-Jährige war hinterher sichtlich angefressen. Aber nicht, weil seine Elf erstmals überhaupt gegen Straßberg das Nachsehen hatte und in der Landesliga auf den vierten Platz abgerutscht ist. Sondern wegen der Art und Weise. „Man kann ein Spiel verloren, aber nicht so. Jeder darf Fehler machen. Aber es ärgert mich, wenn für die eigene Unfähigkeit der Schiedsrichter verantwortlich gemacht wird“, sagte Kopfsguter. Dieses Verhalten habe ihn „böse enttäuscht“.

Im ersten Kunstrasen-Heimspiel der Saison waren die Rot-Weißen nach dem frühen Gegentor aus dem Nichts durchaus geschockt. Gegen die wie erwartet tief stehende Fünferkette der Gäste fehlten über weite Strecken die Ideen. Die robusten Straßberger spielten giftig, manchmal an der Grenze zum Erlaubten – und warfen sich in alles, was in Richtung Strafraum kam. Man merkte, dass sie unbedingt den vierten Sieg in Serie holen wollten. Die Konter waren brandgefährlich: Allein Edgar Huber vergab noch vier hundertprozentige Chancen, bei denen er frei vor Keeper Andreas Hane auftauchte, aber jeweils neben das Tor schoss (10./31./51./69.).

Trotz ungewohnt vieler Fehler im Passspiel und in der Ballverarbeitung hatte der FVW schon auch eine Handvoll Chancen durch Dennis Schwarz, der zudem einen Elfmeter hätte bekommen müssen, Dominic Snelinski, Mathias Stadelmann und insbesondere Tim Wucherer, der in der Schlussminute aus dem Gewühl heraus neben das Tor schoss. Aber je länger das Spiel dauerte, desto mehr ließen sich die Rot-Weißen von der Hektik anstecken, die der Gegner, aber auch die Zuschauer ins Spiel brachten. Reklamationen und Wortgefechte waren die Folge – mit dem Gegner, vor allem aber mit dem Schiedsrichter. „Da müssen wir cool bleiben. Das raubt Energie und Konzentration“, sagte Kopfsguter nach der ersten Heimniederlage seit Ende August. Er erinnerte zudem an die Vorbildfunktion seiner Spieler.

Die Chance, es in allen Belangen besser zu machen, hat der FVW am nächsten Spieltag im Auswärtsspiel bei Aufsteiger TSV Nusplingen (Samstag, 9. November, 14.30 Uhr).

Landesliga Württemberg:
FV Rot-Weiß Weiler – TSV Straßberg 0:1 (0:1)
FVW:
Hane – Jork, Dieing, Wucherer, Andreas Hehle (61. Schramm) – Reichart, Raimond Hehle (46. Saritekin), Pirmin Fink, Schwarz – Stadelmann, Snelinski
Tor: 0:1 Edgar Huber (1.)
Zuschauer: 130