Spätes Glück: FV Weiler bleibt an der Spitze

Es fühlt sich ein bisschen an wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Der FV Rot-Weiß Weiler hat sein Heimspiel gegen den SV Dotternhausen mit 1:0 (0:0) gewonnen – durch ein Eigentor in der Nachspielzeit. Doch so glücklich der fünfte Sieg in Folge auch zustande gekommen ist: Er war letztlich nicht unverdient. So sah es auch Trainer Jürgen Kopfsguter, der von einem „perfekten Abschluss“ des Fußballjahres 2022 sprach.

Saisonsieg Nummer 13 mussten sich die Rot-Weißen hart erarbeiten. „Wir haben uns schwer getan“, sagte Kopfsguter. „Aber es ist auch nicht so, dass man als Tabellenführer jeden Gegner niederspielt.“ Der abstiegsgefährdete Aufsteiger trat wie erwartet defensiv sehr kompakt auf und lauerte auf Konter.

Das gelang ihnen anfangs vor 150 Zuschauern auch das eine oder andere Mal. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatte Dotternhausen sogar ein leichtes Chancenplus – allerdings ohne die ganz dicken Dinger. Die Rot-Weißen hatten zwar die meiste Zeit den Ball, doch es fehlte nach vorne die allerletzte Konsequenz in Richtung Tor. Ein Kopfball von Andreas Reichart kurz vor dem Pausenpfiff war die beste Gelegenheit.

Anders nach der Pause. Weiler erhöhte den Druck und näherte sich immer mehr dem 1:0 an. Matheus Felipe und Gasper Koritnik verfehlten das Ziel nur knapp. Und dann gab es noch mehr als ein halbes Dutzend Eckbälle, die aber zunächst nichts einbrachten.

Das änderte sich in der Nachspielzeit. Eine letzte Hereingabe von Leon Gorgol kam am langen Pfosten runter, dort standen drei Gästespieler – und Pechvogel Daniel Zobel bugsierte den Ball aus kurzer Distanz ins eigene Tor (90.+3). Bitter aus Sicht der Gäste, die bis dahin aufopferungsvoll gekämpft hatten.

„Wir hatten bis zum Schluss den Glauben, dass der Sieg an uns gehen kann“, sagte Kopfsguter. Seine Elf hat mit 40 Punkten aus 18 Spielen nun gute Chancen, als Tabellenführer zu überwintern – auch wenn sämtliche Konkurrenten vor der Winter noch einmal spielen. Denn Verfolger Friedrichshafen kann zwar nach Punkten gleichziehen, müsste aber mit 13 Toren Unterschied gewinnen, um Weiler zu überflüglen.

Der FVW kann also mit einem guten Gefühl in die Winterpause und ein paar Wochen lang die Füße hochlegen – was mit Blick auf die Liste der Kranken und Verletzten (Pirmin Fink und David Christmann kamen kurzfristig auch noch dazu) gerade rechtzeitig kommt.

Die Vorbereitung startet Ende Januar, die Rückrunde beginnt am 4. März daheim gegen den SV Sulmetingen.

Landesliga Württemberg
FV Rot-Weiß Weiler – SV Dottternhausen 1:0 (0:0)
FVW Lasse Fink – Nery, Hartmann, Riedesser, Schwarz – Reichart (76. Schlachter), Matheus Felipe, Riegger, Schramm – Ilzhöfer (60. Gorgol), Koritnik.
Tor 1:0 Daniel Zobel (90.+3/Eigentor).
Zuschauer 150.