FVW macht das halbe Dutzend voll

So viele Tore hatte der FV Rot-Weiß Weiler in dieser Saison bislang noch in keinem Spiel erzielt: Mit 6:2 (3:1) hat der Landesliga-Tabellenzweite daheim den Vorletzten SV Dotternhausen besiegt. Und die Gäste waren damit noch gut bedient. Ohne Übertreibung und bei allem Respekt hätte es durchaus zweistellig ausgehen können. „Wir hätten heute etwas für unser Torverhältnis tun können“, sagte auch Trainer Jürgen Kopfsguter. Obwohl seine Mannschaft zum fünften Mal in Folge gewonnen hat und 2019 noch unbesiegt ist, fand der 49-Jährige ein kleines Haar in der Suppe: „In so einem Spiel ärgern mich die Gegentore. Die waren unnötig.“

Die Rot-Weißen, die aufgrund des Wintereinbruchs am Vortag nochmals auf den Kunstrasen ausweichen mussten, waren von Beginn an tonangebend. Das Geschehen spielte sich fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste ab – und zumeist hatten Samuel Riegger & Co. dabei den Ball am Fuß. Die Nummer 10 leitete den Torreigen auch ein: Riegger spielte Andreas Reichart frei, der sich an der Strafraumkante drehte und flach zur Führung traf (15.). Zwei Minuten später drückte Raimond Hehle eine scharfe Hereingabe von Dominic Snelinski, der nach dem Spiel vom Trainer ein Extralob bekam, über die Linie (17.). Das 3:0 erzielte Kerim Saritekin nach Zuspiel von Mathias Stadelmann (25.).

Damit war das Spiel entschieden. Zu deutlich waren die Kräfteverhältnisse. Weiler war immer einen Schritt schneller, ließ den Ball laufen, war spielerisch besser und kam mit fast jedem Angriff durch. Die einzige Nachlässigkeit nutzte Dotternhausen zum 1:3 durch Kevin Dett (38.). Es war der erste Torschuss der Gäste. „Es ist menschlich, dass die Spannung ein wenig abfällt“, meinte Kopfsguter.

Nach der Pause ging dann aber der Einbahnstraßenfußball weiter. Eine Flanke von Saritekin wuchtete Reichart volley aus spitzem Winkel ins Netz (47.) – ein Traumtor und der elfte Saisontreffer des 21-Jährigen, der danach Daniel Schramm das 5:1 und dessen erstes Tor im FVW-Trikot überhaupt auflegte (61.). Mit einer abgerutschten Flanke erhöhte der eine Minute zuvor eingewechselte Niclas Brugger auf 6:1 (65.). Er traf damit schon zum dritten Mal in der Rückrunde als Joker in einem Heimspiel. Eine Minute später verkürzten die Gäste mit ihrem einigen Torschuss in der zweiten Halbzeit auf 2:6 durch Daniel Zobel.

In der Schlussphase hätte der FVW das Ergebnis dann durchaus noch weiter ausbauen können. Er hielt das Tempo hoch und kombinierte sich immer wieder vors gegnerische Tor. Pech mit einem Kopfball an den Pfosten hatte Stadelmann, dem zuvor ebenso wie Saritekin bereits ein Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung abgepfiffen worden war.

Da Konkurrent Biberach verloren hat (1:2 gegen Strassberg), hat der Tabellenzweite nun einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger. Den gilt es im nächsten Auswärtsspiel auszubauen: Der Spielplan führt Weiler zur TSG Balingen II (Samstag, 13. April, 15.30 Uhr).

Landesliga Württemberg:
FV Rot-Weiß Weiler – SV Dotternhausen 6:2 (3:1)
FVW: Hane – Snelinski, Dieing, Wucherer, Schramm – Riegger, Pirmin Fink (80. Sandro Brugger) – Reichart (64. Niclas Brugger), Stadelmann, Saritekin (60. Andreas Hehle) – Raimond Hehle (77. Höschele)
Tore: 1:0 Andreas Reichart (15.), 2:0 Raimond Hehle (17.), 3:0 Kerim Saritekin (25.), 3:1 Kevin Dett (38.), 4:1 Andreas Reichart (47.), 5:1 Daniel Schramm (61.), 6:1 Niclas Brugger (65.), 6:2 Daniel Zobel (66.)
Zuschauer: 120