Ein Traumtor, ein Joker und eine rote Jubeltraube

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Ein Traumtor, ein Joker und eine rote Jubeltraube

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Der Stein, der Jürgen Kopfsguter in der 79. Minute vom Herzen gefallen ist, muss groß gewesen sein. Die Anspannung entlud sich in purer Freude – und er musste einfach loslaufen. Und so rannte der Trainer des FV Rot-Weiß Weiler dem kurz zuvor eingewechselten Niclas Brugger entgegen, um Sekunden später mit dem Torschützen und dessen Mitspielern in einer roten Jubeltraube zu versinken. „Das 3:1 war Gold wert“, sagte er. Und zugleich war es auch die Vorentscheidung.

Nach vier sieglosen Spielen in Folge hat der Landesligist seinen Abwärtstrend gestoppt und mit 4:1 (2:1) gegen den SV Kehlen gewonnen. „Das war ganz wichtig, aber ein hartes Stück Arbeit. Die Mannschaft hat sich für ihre Einsatzbereitschaft belohnt“, fasste der Trainer nach seinem Heim-Comeback vor 260 Zuschauern zusammen.

In der Tat: Bei bestem Spätsommerwetter waren die Gastgeber von Beginn an in den Zweikämpfen präsent. Sie gaben keinen Ball verloren, setzten nach und gingen keinem Pressschlag aus dem Weg. Nach einer zunächst etwas wilden Anfangsphase fiel so auch das 1:0. Tim Ilzhöfer eroberte einen Ball an der Mittellinie, marschierte mit Tempo los – und vollendete seinen Sololauf mit einem herrlichen Distanzschuss aus gut 25 Metern. Für den 19-Jährigen Flügelstürmer das erste Landesligator überhaupt.

Gerade als der FVW die Partie unter Kontrolle zu bekommen schien, fiel dann der Ausgleich. Die Abwehr lief Marko Föger kurz aus den Augen – der Torjäger der Gäste startete in die Tiefe und traf mit seinem siebten Saisontor (31.). Doch Weiler schlug zurück. Alexander Fink legte herrlich auf Mathias Stadelmann ab, der den Ball gegen zwei Gegner behauptete und Weiler wieder in Führung brachte (41.).

In der zweiten Halbzeit verflachte das Geschehen im Raiffeisenbank-Stadion dann zunächst. Weiler war nicht mehr so griffig. „Ich hatte das Gefühl, wie verlieren ein wenig die Standfestigkeit. Die Spieler waren teilweise auch am Limit“, sagte Kopfsguter. Er reagierte mit vier Wechseln – und machte damit alles richtig. Oskar Eriksson, Niclas Jork, Niclas Brugger und Tim Welte brachte nochmals Schwung. „Sie haben es richtig toll gemacht“, freute sich Kopfsguter.

Und so war es mit Niclas Brugger eben auch ein Joker, der mit seinem ersten Landesligator seit fast zweieinhalb Jahren die Weichen auf Sieg stellte. Der 22-Jährige drückte eine Hereingabe von Dennis Schwarz am langen Pfosten über die Linie (79.). Denn Schlusspunkt zum 4:1 setzte Kapitän Raimond Hehle per Elfmeter nach Foul an Pirmin Fink (88.).

Erstmals in dieser Saison stand bei Weiler übrigens der als lautstarker Dirigent bekannte Andreas Hane (31) anstelle von Lasse Fink zwischen den Pfosten. „Das war eine Entscheidung für die Erfahrung und die verbale Steuerung der Mannschaft von hinten raus. Eine Entscheidung für Andi Hane, aber keine gegen Lasse Fink“, sagte Kopfsguter, der schon in seiner ersten Amtszeit ein ausgesprochener Förderer des Youngsters war und dem 21-Jährigen eine „wahnsinnige Entwicklung“ bescheinigt.

Nächstes Wochenende spielt der FVW erneut zuhause. Dann ist der SV Dettingen/Iller im Raiffeisenbank-Stadion zu Gast (Samstag, 2. Oktober, 15.30 Uhr).

Landesliga Württemberg:
FV Rot-Weiß Weiler – SV Kehlen 4:1 (2:1)
FVW:
Hane – Riedesser, Hartmann, Karg, Schramm (68. Jork) – Ilzhöfer (68. Niclas Brugger), Raimond Hehle, Pirmin Fink, Schwarz – Stadelmann (60. Eriksson), Alexander Fink (77. Welte)
Tore: 1:0 Tim Ilzhöfer (15.), 1:1 Marko Föger (31.), 2:1 Mathias Stadelmann (41.), 3:1 Niclas Brugger (79.), 4:1 Raimond Hehle (88./Foulelfmeter)
Zuschauer: 260