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2. September 2018„O´zapft is“ heißt es bald wieder in Weiler. Am 4. Oktober beginnt das 17. Westallgäuer Oktoberfest beim Raiffeisenbank-Stadion. Wie in den Vorjahren hat die Postbrauerei Weiler dafür ein eigenes Bier gebraut – das „Wiesen-Märzen“. Bernsteinfarben, besonders süffig und mit etwas mehr Alkohol als ein normales Helles ausgestattet – so sieht das Wiesen Märzen aus. Gebraut wird es jedes Jahr nach der gleichen Rezeptur. Heuer ist das Wiesen-Märzen allerdings etwas dunkler. Das liegt am Malz, erklärt Brauereichef Herbert Zinth: „Jetzt hat es die ideale Farbe.“ Die Gerste, Ausgangsstoff des Malzes, bezieht die Brauerei aus Oberschwaben. Sie stammt aus kontrolliert-integriertem Anbau. Dabei werden beispielsweise die Böden genauso wie die Düngung überwacht. Auch der Laie kann solche Felder in Oberschwaben erkennen, schildert Zinth. Die Landwirte pflanzen dort im Vorfeld roten Mohn.
Vier Sude des Wiesen-Märzen gibt es heuer, also 240 Hektoliter. Es ist bereits im Handel erhältlich. Als Spezialität verkauft es die Postbrauerei bis Mitte Oktober. Ein Teil des Wiesen-Märzen, gut ein Sud, ist für das Westallgäuer Oktoberfest reserviert, das der FV Rot-Weiß Weiler veranstaltet. Dort landet das Märzen per Standleitung direkt aus der Brauerei im angrenzenden Festzelt. Im Übrigen ist es nicht das einzige Oktoberfest, auf dem das Wiesen-Märzen ausgeschenkt wird: Gastronomen in Langenargen und in Balderschwang veranstalten ihre eigene „Wiesen“. Dazu gibt es „den ein oder anderen Bierliebhaber, der sein eigenes, privates Oktoberfest feiert“, sagt Zinth.
Der Name Märzen hat mit der Geschichte des Bierbrauens zu tun. Nach der bayerischen Brauordnung von 1539 durfte nur zwischen Michaeli (29. September) und Georgi (23. April) gebraut werden. In den fünf Monaten danach war das verboten. Grund war die im Sommer erhöhte Brandgefahr beim Biersieden. Um bis zur nächsten Saison nicht ohne Gerstensaft zu sein, braute man im März ein besonderes, haltbares Bier. Erreichen ließ sich das durch eine höhere Stammwürze und mehr Alkohol. Das charakterisiert Märzenbiere bis heute.