Vorsitz: David Fink folgt auf Udo Heinrich

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Vorsitz: David Fink folgt auf Udo Heinrich

Generationswechsel beim FV Rot-Weiß Weiler: Udo Heinrich (55) hat nach 20 Jahren sein Amt als Vorsitzender abgegeben. Kein anderer stand in der 100-jährigen Geschichte länger an der Spitze des Vereins. Sein Nachfolger ist der erst 29 Jahre alte David Fink. Er wurde bei der Jahreshauptversammlung einstimmig für zwei Jahre gewählt.

Der 29 Jahre alte Bankbetriebswirt kommt aus Weiler, ist seit vielen Jahren im Verein engagiert und war zuletzt stellvertretender Kassier. Er kündigte an, den FVW organisatoisch etwas umstrukturieren zu wollen, gleichzeitig aber „alles so erfolgreich fortzuführen wie in den letzten Jahren“. Ein wichtiges Anliegen ist es ihm, die Identifikation aller mit dem Verein zu stärken – von den Bambini bis zu den Aktiven.

Überhaupt standen bei der Jahreshauptversammlung, die mit fünf Monaten Verspätung und erstmals in der Aula der Schule abgehalten worden ist, die Zeichen auf Wechsel. Mehr als ein halbes Dutzend Positionen wurden neu besetzt.

Schriftführerin Raphaela Wick gab nach zwölf Jahren in dieser „Männerdomäne“, wie sie selbst sagte, ihr Amt weiter. „Von nichts eine Ahnung zu haben und trotzdem überall mitreden zu wollen, ist eine Kunst“, meinte sie augenzwinkernd. Ihr Nachfolger wird der bisherige Kassenprüfer Florian Waldorf (41), der viele Jahre in der Ersten und Zweiten Mannschaft gespielt hat und früher bereits Schriftführer war.

Auch Jugendleiter Pius Miola legte ein letztes Mal Rechenschaft ab. Er kam 2009 vom TSV Stiefenhofen nach Weiler. Er erinnrte an der mit Herbert Seelos zusammen ausgearbeitete Jugendkonzept sowie die Spielgemeinschaften mit dem TSV Ellhofen (seit 2011) und dem FC Scheidegg (seit 2015). „Das ist notwendig, weil sonst die oberen Jahrgänge nicht überleben könnten“, stellte Miola heraus. Entscheidend mitgewirkt hat er auch an der Aktion „Fit ohn Sprit“: Seit 2012 wird beim Jugend-Hallencup kein Alkohol mehr verkauft. Stattdessen gibt es eine Saftbar. „Es war nicht einfach, ein alkoholfreies Jugendturnier durchzusetzen. Die Papas waren nicht so erfreut“, sagte Miola und ergänzte: „Die Mamas schon.“

Neue Jugendleiterin wird die bisherige Stellvertreterin Sylvia Ess (37). Ihren Posten wiederum übernimmt Marita Dommen (41), die jahrelang bei den FVW-Frauen gespielt hat. Die Nachwuchsabteilung zählt rund 130 Kinder und Jugendliche in elf Mannschaften. Damit macht die Jugendabteilung fast ein Drittel der Gesamtmitgliederzahl (rund 430) aus.

Das Finanzjahr 2019 verlieft aus Sicht von Kassier Alfred Schwärzler. Er rechnet unterm Strich mit einem Plus in Höhe von 2000 bis 3000 Euro.

In seiner Abschiedsrede blickte Udo Heinrich auf seine zwei Jahrzehnte dauernde Amtszeit zurück. „Ich hätte meinen Kopf drauf verwettet, dass ich nie Vorstand in einem Verein mache“, gab er zu. Und doch trat er 2000 die Nachfolge von Joachim Zwerger an. Der FVW ist eben sein Verein. Hier hat er einst als Bub das Fußballspielen gelernt und später die Erste Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt. Auch als Vorsitzender habe er „überwiegend Höhen“ erlebt.

Heinrich erinnerte daran, dass der Verein bei seinem Amtsantritt rund 75000 Euro Schulden gehabt habe. Nicht zuletzt dank des Westallgäuer Oktoberfest konnten die Verbindlichkeiten innerhalb von elf Jahren getilgt werden – und dennoch wurde parallel investiert: Kiosk, Vereinsheim, Parkplatz, Tribüne, Anzeigetafel. Und zuletzt das insgesamt 650000 Euro teure Jahrhundertprojekt, der Bau des neuen Funktionsgebäudes im Raiffeisenbank-Stadion mit den dringend benötigten Umkleidekabinen. Heinrich hob die tatkräftige Mithilfe der Mitglieder hervor, allen voran Helmut Baumann mit rund 800 Arbeitsstunden. Er sei während der zehnmonatigen Bauphase quasi täglich auf der Baustelle gewesen.

Für die Amtsübergabe sei nun der passende Zeitpunkt. Mit David Fink sei der richtige Nachfolger gefunden. Der 29-Jährige sei „jemand, der das FV-Weiler-Wappen auf der Brust trägt und Herzblut hat“. Heinrich selbst wird dem Verein natürlich erhalten bleiben – und weiterhin als Wirt das Vereinsheim führen.

David Fink nannte die Bewältigung der Corona-Krise als die größte Herausforderung. Die wirtschaftlichen Folgen seien noch nicht absehbar. Monatelang gab es keine Heimspiele, keine Veranstaltung wie Saisonabschluss oder Jugendturnier, keinen Stand bei „Kleine Kunst“ und erstmals seit der Einführung 2002 fällt das Oktoberfest aus. „Aber wir haben in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und eine gute Basis gelegt, auch dank langjähriger Sponsoren und treuer Partner“, sagte der neue Vorsitzende.

Die Ergebnisse der Wahlen bei der Jahreshauptversammlung:
Vorsitzender: David Fink (für Udo Heinrich)
Zweiter Vorsitzender: Hansi Heim
Dritter Vorsitzender: Thomas Wucherer (für Rudi Mellert)
Kassier: Alfred Schwärzler
Schriftführer: Florian Waldorf (für Raphaela Wick)
Jugendleiterin: Sylvia Ess (für Pius Miola)
Zweite Jugendleiterin: Marita Domman (für Sylvia Ess)
Beisitzer: Walter Fink, Claus Helmbrecht, Ralf Werner, Rudi Mellert (für Thomas Wucherer)
Spielleiter: Markus Wagner
Spielausschussvorsitzender: Alexander Dreier
Kassenprüfer: Carlos Casal, Michael Reichart, Michael Kinzelmann (für Florian Waldorf)