Das nasskalte Herbstwetter passte zur Gefühlslage im Raiffeisenbank-Stadion. Nichts wurde es mit dem erhofften Befreiungsschlag. Der FV Rot-Weiß Weiler hat das Verbandsliga-Kellerduell gegen die TSG Hofherrnweiler mit 1:3 (1:1) verloren und bleibt Tabellenletzter. „Für uns ist das schon ein Tiefpunkt. Wir waren uns so sicher, dass wir die Wende schaffen“, sagte Trainer Jürgen Kopfsguter.
Der „größte Schmerz“ für ihn sei dabei, dass die Mannschaft für ihren Aufwand einfach nicht belohnt werde. „Ich sehe die Spieler ja jede Woche im Training. Diese Begeisterung, dieser Einsatzwille, diese Disziplin“, sagte er. Doch in den Ergebnissen spiegelt sich das nicht wider. Für den Aufsteiger war es bereits die sieben Niederlage im neunten Spiel.
Und die ging unterm Strich in Ordnung. Typisch für ein Kellerduell gab es zwar nur wenige Torchancen und viele Unterbrechungen – doch die Gäste aus Aalen entpuppten sich als physisch starker und fußballerisch klarer Gegner. Weiler versuchte es mit Nadelstichen, hatte aber kaum längere Passstafetten. „Wir hatten kein Zutrauen in einen sicheren Spielaufbau“, analysierte Kopfsguter. Länge Bälle waren häufig die Folge.
Das 0:1 durch Yusuf Baran, der nach einer starken Parade von Lasse Fink den Abpraller verwertete (15.), konterten die Hausherren kurz vor der Pause sehenswert: Eine starke Einzelaktion von Leon Gorgol köpfte Michael Schmid durchsetzungsstark ein (44.).
Aufgrund des Chancenverhältnisses ging das 1:1 zur Pause in Ordnung. In der zweiten Halbzeit allerdings blieben die Rot-Weißen deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Sie kamen kaum mehr in den Sechzehner und hatten keine klare Torchance mehr. Spätestens nach dem 1:2 durch Johannes Rief per Elfmeter (63.) waren sie völlig von der Rolle. „Das hat uns ein bisschen das Genick gebrochen“, bestätigte Kopfsguter. Defensiv standen sie viel zu breit und ließen dem Gegner zu viel Raum. Exemplarisch fiel das 1:3 durch Dino Nuhanovic, das auch die Vorentscheidung war (77.).
„Wenn wir in dieser Liga etwas holen wollen, brauchen wir Tage, an denen jeder seine Leistung bringt“, sagte Kopfsguter. Bis auf Torhüter Lasse Fink („wieder unser Fels in der Brandung“) habe jeder aber unter seinen Möglichkeiten gespielt. Zudem seien die meisten 50/50-Bälle an den Gegner gegangen.
Immerhin stand Kapitän, Antreiber und Motivator Raimond Hehle endlich wieder 90 Minuten lang auf dem Platz. Tolga Korkmaz hat den letzten Teil seiner Rot-Sperre abgesessen. Dafür steht Artur Nascimento Rego nicht mehr zur Verfügung. Der 18 Jahre alte Brasilianer ist wieder in seine Heimat zurückgekehrt.
Für den FVW geht’s weiter am Samstag beim SSV Ehingen-Süd (21. Oktober, 15.30 Uhr)
Verbandsliga Württemberg
FV Rot-Weiß Weiler – TSG Hofherrnweiler 1:3 (1:1)
FVW Lasse Fink – Ilzhöfer, Basar, Hartmann, Christmann – Gorgol, Pirmin Fink, Hehle, Ghrab (68. Hoti) – Kramer (57. Douglas), Schmid.
Tore 0:1 Yusuf Baran (15.), 1:1 Michael Schmid (44.), 1:2 Johannes Rief (63./Foulelfmeter), 1:3 Dino Nuhanovic (77.).
Zuschauer 230.