Nach Rückstand: Weiler setzt Serie fort

Defensive Mittelfeldspieler fallen meist unter den Tisch, wenn es nach dem Schlusspfiff um die Bestnoten geht Nicht so bei Jürgen Kopfsguter. Der Trainer des FV Rot-Weiß Weiler hob nach dem 4:1 (1:1) gegen den SV Weingarten wie in der Vorwoche die Leistung von Julian Karg explizit hervor. „Er war der beste Spieler auf dem Platz, hat nahezu jeden Zweikampf gewonnen, vor allem in der Luft. Und er hatte eine tolle Spieleröffnung. Er entwickelt sich zunehmend zu einer Schaltstation im Mittelfeld und ergänzt sich gut mit Pirmin Fink“, sagte Kopfsguter über den 28-Jährigen, der eigentlich Linksverteidiger ist, beim Landesligisten aber derzeit auf der Sechs spielt.

Vor nur rund 150 Zuschauer feierte Weiler den erwarteten Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten, der bislang alle Spiele – und das zumeist deutlich – verloren hat. Allerdings war das kein Selbstläufer. Denn die Gäste gingen überraschend früh in Führung. Nach einem langen Ball war Weilers Defensive zu zaghaft, Felix Margreiter traf zum 0:1 (7.). Es war im 13. Spiel das erst dritte Saisontor von Weingarten.

„Der Gegner war nicht so schlecht, wie es der Tabellenstand vermuten ließe. Die Mannschaft ist intakt. Da muss man sich fragen, warum die so wenig Punkte haben“, sagte Kopfsguter. Denn beflügelt durch das frühe Tor kämpfe Weingarten aufopferungsvoll, rannte, grätschte, war bissig und auch ein bisschen eklig in den Zweikämpfen.

Daran bissen sich die Rot-Weißen lange Zeit die Zähne aus – trotz optischer Überlegenheit und einer Handvoll guter bis sehr guter Chancen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erzielte Pirmin Fink per direkt verwandeltem Freistoß dann aber den überfälligen Ausgleich und sein neuntes Saisontor.

Und nach dem Seitenwechsel ging es dann ganz schnell. Karg steckte wunderbar auf Dennis Schwarz durch, Querpass auf Raimond Hehle – 2:1 durch den Kapitän (49.). Nur ein paar Minuten später erhöhte Hehle nach dem gleichen Muster auf 3:1 (32.). Die Vorlage zu seinem elften Tor kam erneut von Schwarz.

Damit war die Partie entschieden. Weiler spielte nun seine individuelle Überlegenheit aus. Karg setzte einen Freistoß an die Latte (77.). „Das wäre das Sahnehäubchen für ihn gewesen“, sagte Kopfsguter. Besser machte es der eingewechselte Oskar Eriksson, der einen ruhenden Ball aus 25 Metern unter Mithilfe des Gästekeepers zum 4:1 versenkte und sein erstes Tor für Weiler erzielte. Es war die letzte Aktion des Spiels, das der Tabellenfünften auch in dieser Höhe verdient gewann.

Das sah auch der Trainer so. „Wir haben uns nach der kalten Dusche kurz geschüttelt, aber immer versucht, zu spielen und haben ein paar Hundertprozentige liegen lassen, um das Spiel deutlicher für uns zu entscheiden. Ich bin zufrieden“, sagte Kopfsguter nach dem sechsten Spiel in Folge.

Nächstes Wochenende hat der FVW ein Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn FC 07 Albstadt (Samstag, 6. November, 14.30 Uhr).

Landesliga Württemberg:
FV Rot-Weiß Weiler – SV Weingarten 4:1 (1:1)
FVW: Lasse Fink – Riedesser, Hartmann, Wucherer, Schramm – Ilzhöfer, Pirmin Fink (76. Brugger), Karg, Schwarz (81. Christmann) – Alexander Fink (46. Eriksson), Hehle
Tore: 0:1 Felix Margreiter (7.), 1:1 Pirmin Fink (45.+2), 2:1 Raimond Hehle (49.), 3:1 Raimond Hehle (62.), 4:1 Oskar Eriksson (90.)
Zuschauer: 150